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Bericht: Japanischer Ex-Yakuza kämpft für Ukraine

Bericht: Japanischer Ex-Yakuza kämpft für Ukraine

Ein japanischer Krimineller bekommt in der Ukraine eine Waffe und kämpft gegen Russland. Einem russischen Angriff entkam er nur knapp.
21.05.2023, 21:2321.05.2023, 21:23
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Ein Artikel von
t-online

Ein ehemaliger Krimineller aus Japan kämpft mittlerweile für die Ukraine, berichtet der australische Sender ABC News. Der 50-Jährige gehörte einer Yakuza-Gruppe an, die unter anderem Erpressungen, Prostitution, Glücksspiel, Betrug und Drogenhandel begehen. Unter dem Namen «Yakuza» werden in Japan verschiedene, Mafia-ähnliche Gruppen bezeichnet.

In this photo provided by the Luhansk region military administration, damaged residential buildings are seen in Lysychansk, Luhansk region, Ukraine, early Sunday, July 3, 2022. Russian forces pounded  ...
Lyssytschansk (Archivbild): Die Stadt war das erste Einsatzgebiet des japanischen Ex-Kriminellen.Bild: keystone

Der 50-Jährige mit dem Pseudonym Harusan habe mehrfach im Gefängnis gesessen, berichtet der australische Sender – zuletzt neun Jahre lang, weil er am Eingang einer Organisation, die freundschaftliche Beziehungen zwischen China und Japan fördert, eine selbstgebastelte Bombe gezündet hatte. Verletzt wurde niemand. Bei den folgenden Durchsuchungen habe die Polizei lokalen Medienberichten zufolge unter anderem Literatur mit Bezug zu rechten Gruppen, Extremisten, Banden und Terrorismus beschlagnahmt, berichtet ABC News. Weil er einen Mithäftling verprügelte, bekam er noch ein zusätzliches Jahr Gefängnisstrafe.

Mittlerweile ist der schon als Jugendlicher straffällig gewordene Mann in der Ukraine. «Ich kann nichts alleine machen, aber ich kann die Augen vor der Situation nicht verschliessen, also dachte ich, ich würde gerne helfen», erklärte er dem australischen Sender. Er sei über Polen nach Kiew gelangt. Wegen seiner fehlenden militärischen Erfahrungen habe ihn das Rekrutierungszentrum in der Ukraine zunächst abgelehnt, ihn nach etwas Überzeugungsarbeit dann aber doch aufgenommen.

Mit seiner Einheit kämpfte er laut ABC News dann zunächst in Lyssytschansk im Donbass. Russland bombardierte die Stadt mit Artillerie, der 50-Jährige entging dem Angriff dem Bericht zufolge nur knapp und seine Einheit wurde aufgelöst.

Weil er in der Ukraine bleiben wollte, habe er sich der georgischen Fremdenlegion angeschlossen – eine der grössten ausländischen Kampfeinheiten in der Ukraine mit rund 1'000 Soldaten. Bei der Legion habe er eine Ausbildung zum Scharfschützen absolviert und hofft laut ABC News, in der bevorstehenden Frühjahrsoffensive an die Front zurückkehren zu können. Aktuell steht er als Wache vor einer Militärkaserne.

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7 Kommentare
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Juliet Bravo
21.05.2023 22:13registriert November 2016
Natürlich werden auch Kriminelle von Soldaten- und Söldnertum angezogen. Und zwar nicht erst seit den Franzosen in Algerien oder zurzeit Russland, das sich das zu Nutzen macht und gezielt in Gefängnissen rekrutiert.
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Lausannois86
22.05.2023 00:16registriert November 2018
Zuerst dachte ich, uh, Krimineller, auch wenn Unterstützung gut ists bei gewissen eher naja. Aber da er seine Haft abgesessen hat, ist es eig ganz nach dem Motto, dasser jeder ne zweite Chance verdient. Im Gegensatz zu den Wagnerits und regulären orkischen Truppen, die Kriminelle einstellen und dann falls überlebend in die Gesellschaft entlassen....
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